
Michael Krebs
Zusatzkonzert
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Für sein Erfolgsprogramm „Es gibt noch Restkarten“ bekam Musik-Kabarettist Michael
Krebs viel Applaus und zahlreiche Kabarett-Preise. Und eine Abmahnung der
dänischen Anti-Atomkraft-Stiftung. Es gab also viele gute Gründe, den Kampf gegen
den Flüsterfuchs und die Leisetreterei in der neuen Show fortzusetzen. Die heißt
„Zusatzkonzert“, und einmal mehr ist der Name nicht Programm, sondern eiskaltes,
billiges Marketing.
Krebs Shows einzuordnen ist nicht leicht, sie sind vielschichtig und gehen thematisch
wie musikalisch weite Wege. Er kann rotzfrech und schmutzig sein, zuckersüß und
böse, er wirft sich voll Leidenschaft in die Musik, manchmal drischt er den Flügel wie
eine Rockgitarre, dann streichelt er ihn wieder und lässt ihn schnurren wie ein
nachhaltiges Kätzchen. Okay, das Wort „Kätzchen“ haben wir hier nur eingebaut, um
die Youtube-Generation abzuholen. Und „nachhaltig“ für die Lohas. Und die anderen?
Die kommen weil’s rockt, schlau und witzig ist. Und weil der Krebs es mit seinem
kämpferischen Humor und seiner Schlagfertigkeit allen weltlichen Ärgerlichkeiten zum
Trotz immer wieder schafft, dass am Ende alle die Pommesgabel hochreißen und
mitsingen.
Und wie reagieren die Märkte? Nachdem auf einer chinesischen Webseite ein
vollkommen unscharfes, aber angeblich echtes Pressefoto aufgetaucht ist, euphorisch.
Worauf sich auch gleich die ersten Experten zu Wort meldeten: „Daumen hoch“ (Mark
Z.), „Ein revolutionäres Produkt“ (Steve J.) „Marktkonform, meinungsarm und ideenlos -
kurz: alternativloses Kabarett" (Angela M.)
Zusammenfassend lässt sich also sagen: Dieser Abend ist Super-Speed-Entschleunigung
to go.