
Wellküren
30 Jahre Wellküren
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Sie haben ihn gewonnen. Den 30jährigen Krieg! Gegen Franz Josef Strauß und Streibls Amigos. Gegen den
Paragraph 218 und den Musikantenstadl. Gegen Pershing II und den Nato Doppelbeschluss. Gegen
Wackersdorf und verseuchtes Milchpulver. Gegen Sauren Regen und das Waldsterben. Gegen die Berliner
Mauer und den Millenium Bug. Gegen Aids, Rinderwahn und Vogelgrippe. Gegen Frauen-
Diskriminierung und Silikon. Gegen Laktose, Gluten und überhaupt gegen alle Intoleranten. Alles vorbei
und fast vergessen. Nur sie stehen noch da, die drei siegreichen Wellküren, Moni, Burgi und Bärbi, und
spielen für alle Überlebenden und Hinterbliebenen. Bei ihnen gibt es Hoffnung und Musik für alle
Liebenden!
In ihrem Jubiläumsprogramm spannen die Wellküren ihren Nonnengeigen-Bogen weit. Musikalisch geht‘s
dabei wellküren-typisch handgemacht von Mozart bis Nina Simone und vom Landler bis La Paloma. Sie
zeigen Flüchtlingen, woher der Wind in Bayern weht und erklären nicht mehr ganz so jungen Männern
und Frauen, wie man in Würde altert. Sie zielen mit ihrem Spott und ihren Gstanzln ganz aktuell auf
politischen Un- und zeitgeistigen Blödsinn zwischen Lifestyle-Mammies und Transit-Zonen. Und natürlich
haben die drei für ihr neues Programm auch einige Lieblingsstücke aus den letzten 30 Jahren ausgewählt
und neu arrangiert.
„Für mich sind sie die Madonnas, ja die Madonnen der süddeutschen Volksklassik; die Bangles aus Günzlhofen
verleihen den Gefilden westlich von Fürstenfeldbruck mehr Glanz. Wo der Futtermais wachst und die
Landschaft arg her genommen wird, zeigen die Andrew Sisters des schwäbisch-bayerischen Sprachraums der
Land und Stadtbevölkerung, wie man selbst dem Leben im Doppelhaus ein Lächeln abringen kann. Was sage
ich: die Spice-Girls, die Gwürz-Madln des Alpen-Donau-Raums. Schlanke Königinnen der gehobenen
Brettlwelt, gewaschen mit allen Wassern des Bühnenwesens vom Bierzelt bis zum Staatstheater. Zerbrechlich
wie Figurinen aus der königlich-bayerischen Porzellanmanufaktur und zäh wie ein Trupp amerikanischer
Marinesoldaten. Auf die Knie, Männer! Ein jeder zolle ihnen den allerhöchsten Respekt!“
Georg Ringsgwandl